Entsprechend dem Beschluss der Gemeindevertretung Schruns – ohne Stimmen der SPÖ und Parteifreie Schruns – vom Dienstag dieser Woche werden konkrete Detail-Verhandlungen mit dem Hotel Löwen, Liebherr und Jäger Bau über eine Zentrumsentwicklung mit Abriss des „Haus des Gastes“ aufgenommen. Eine neue Nutzung und eventuell Sanierung des Hauses samt Kultursaal ist damit ohne abschließende, tiefgehende Analyse, Konzept und Diskussion wohl endgültig vom Tisch.
Das Seminarzentrum ist aber auch ohne Abriss des „Haus des Gastes“ absolut realisierbar, wie Liebherr-Vertreter uns klar bestätigen. Dass sogar von den Touristik-Vertretern selbst kaum Widerstand gegen das Abwracken des wichtigsten Tourismus-Zentrums und -symbols kommt, zeigt dabei, wie klar vorgezeichnet das Ende des Hauses scheint.
Für uns keinesfalls hinzunehmen aber ist, dass damit jedenfalls auch alle Schrunserinnen und Schrunser um wesentliche Orte fürs Zusammenkommen, Vereinsleben und so vehement geforderte Begegnungsorte gebracht werden. Mit absoluter Ideen- und Konzeptlosigkeit wird nur der Ist-Zustand hergenommen, um damit diese wichtigen Chancen und Möglichkeiten endgültig zu begraben. Das „Haus des Gastes“ wird sehr konsequent auf eine Tourismusinformation reduziert, anstatt daraus ein neues, offenes, lebendiges „Haus für Schruns“ für alle zu machen.
Es ist fatal, dass die Gemeinde Schruns ab jetzt über keine eigenen größeren Räumlichkeiten im Ortszentrum verfügt und sich so bei ihren Veranstaltungen massiv abhängig macht. Dieses desaströse Ergebnis aber ist trauriger Schlusspunkt einer langen Abwärtsentwicklung. Die Gme wurde wie der „Hans im Glück“ im Märchen beim Tauschen um Vermögenswerte gebracht und steht letztlich mit fast nichts da – wie Gemeindevertreter Siegfried Marent formuliert.
Damit ein offenes, lebendiges „Haus für Schruns“ für alle SchrunserInnen Wirklichkeit wird, ist noch vor den Vereinen jede und jeder Einzelne in Schruns massiv gefordert, sich im Kampf um diesen wichtigen Ort einzubringen, aktiv Anregungen und Ideen vorzulegen. So kann mit einem klaren Bedarfs- und Nutzungskonzept nicht erst bei der denkbaren Volksabstimmung das „Haus für Schruns“ erreicht und durchgesetzt werden.